Mythen rund ums Auge

Mythen rund ums Auge

Mythen rund ums Auge – Was stimmt, was stimmt nicht?

Vielem, was uns schon Großmutter mit auf den Weg gegeben hat, sprechen wir auch Heute noch eine hohe Bedeutung zu. Dabei stehen aber hinter so manchen von Omas Weisheiten große Fragezeichen – nicht zuletzt, wenn es ums Thema Auge und Sehkraft geht. Auch hier existieren einige Legenden – doch welche sind wahr und welche nur Humbug? Augenland deckt auf!

1. Lesen bei zu wenig Licht schadet den Augen

Jein.

Vor dem Einschlafen noch ein paar Zeilen unter Bettdecke lesen…dann machen die Augen schlapp. Denn im Dunkeln ermüden die Augen schneller, da die Tiefenschärfe schlechter funktioniert und die Pupille grösser wird. Es kann sogar zu Kopfschmerzen kommen. Wirklich schaden tut dies allerdings nicht. Für optimale Sehkraft sollte dennoch eine ausreichend helle Lichtquelle bereitgestellt werden.

2. Zu viel Fern sehen macht “viereckige” Augen

Nein.

Damit sollen insbesondere Kinder von zu langem vor der Glotze sitzen abgehalten werden. Dass mit dem Blick in die Röhre aber die Augenform verändert werden kann stimmt nicht. Langes Sitzen vorm TV ist dennoch nicht gerade förderlich für die Sehkraft der Kleinen: das visuelle System ist gerade dabei, sich zu entwickeln und sollte täglich gefordert und trainiert werden. Das passiert überwiegend durch abwechselnde visuelle Reize, die besonders durch Spielen und Bewegung im Freien gefördert wird. Beim Fern sehen sind die Reize meist monoton und das Sehen auf einen Punkt fixiert.

3. Wer absichtlich schielt, muss mit dem “Stehenbleiben” der Augen rechnen

Nein.

Dass die Augen in dieser Position dauerhaft verharren können ist unwahr. Wer in der Lage ist zu schielen, hat sogar besonders bewegliche Augäpfel. Dennoch können bei langem Schielen Schwindel und Kopfschmerz auftreten, weshalb es nur eingeschränkt praktiziert werden sollte.

4. Brille tragen macht die Augen faul

Nein.

Eine Fehlsichtigkeit kann nicht wegtrainiert werden, weshalb eine Sehhilfe, wenn indiziert, auch getragen werden sollte. Um die Anpassungsfähigkeit des Auges an verschiedene Reize zu schulen, sollte die Brille jedoch immer mal wieder abgenommen werden.

5. Wer bei Sonnenschein keine Sonnenbrille trägt, kann die Augen schädigen

Ja.

Dabei kommt es allerdings auf das Wer und Wo an. Gesunde Menschen sollten in unseren Breitengraden keine Angst vor Sonnenbrand auf den Augen haben müssen. Jedoch sieht es am Meer und in den Bergen schon anders aus: hier reflektiert Salzwasser und Schnee die schädliche UV-Strahlung, wodurch die Augen dauerhaft geschädigt werden können, auch wenn nicht direkt in die sonne geschaut wird. Dabei löst sich die Hornhaut ab, was sehr schmerzhaft sein kann. Vorsicht sollten auch Menschen mit Netzhauterkrankungen wahren und besser nur mit Sonnenbrille in die Sonne gehen.

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