Um Farben sehen zu können, verfügt das menschliche Auge über drei verschiedene Arten von Rezeptoren. Sie heißen S-Zapfen, M-Zapfen und L-Zapfen. Der L-Zapfen wird auch als Rotrezeptor, der M-Zapfen als Grünrezeptor und der S-Zapfen als Blaurezeptor bezeichnet. Denn das sind die Farben, auf die die Zapfen jeweils reagieren. Sehen wir Farben, dann, weil einer oder mehrere dieser Rezeptortypen auf die Wellenlänge des Lichtes reagiert. Wenn mehrere gleichzeitig reagieren, dann sehen wir Farbtöne, die das Gehirn aus den Grundfarben „mischt“, wie beispielsweise gelb oder violett.
Hier beim Augenarzt Frankfurt beschäftigen uns meistens die Rot- oder Grünrezeptoren. Denn wenn sie nicht richtig funktionieren, kommt es zur Rot-Grün-Sehschwäche, einer relativ häufigen Sehbeeinträchtigung, vor allem unter Männern, von denen in Deutschland etwa 8% betroffen sind.
Die Blaurezeptoren unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht deutlich von den anderen Rezeptoren. Zum einen liegen sie an einem anderen Ort in unserem Erbgut. Rot-Grün-Sehschwäche ist eine so stark vom Geschlecht abhängige Sehschwäche, weil die Gene für die Grün- und Rotrezeptoren auf dem X-Chromosom liegen, einem der Chromosomen, das gleichzeitig das Geschlecht mitbestimmt. Die Gene für den Blaurezeptor hingegen liegen auf einem anderen Chromosom.
In der Netzhaut des Auges sind Blaurezeptoren deutlich seltener als Rot- und Grünrezeptoren. Je 46% aller Rezeptoren sind Rot-und Grünrezeptoren, nur 8% sind Blaurezeptoren. Bei einem Augenarzt Frankfurt können sie sich auf Sehschwächen aller Rezeptoren testen lassen.
Wie unterscheidet sich nun die Art und Weise, auf die unser Gehirn blau wahrnimmt, von der Wahrnehmung roter oder grüner Farbtöne? Grundsätzlich muss, wer sich mit dem Sehen von Farben befasst, zwischen zwei Wahrnehmungen unterscheiden: Zum einen der Farbe des Lichtes und zum anderen der Farbe von Gegenständen.
Die meisten Farben, die wir sehen, sehen wir, weil die Gegenstände bestimmte Wellenlängen des Lichtes absorbieren, also aufnehmen, und andere reflektieren. Blätter beispielsweise nehmen Licht verschiedener Wellenlängen für ihre Photosynthese auf, nur grünes Licht können sie dazu nicht verwenden und reflektieren es, deshalb sehen wir sie grün. Blüten und Früchte, die andere Farben reflektieren, sehen wir hingegen rot, gelb oder violett – immer abhängig davon, welche Wellenlängen von ihrer Oberfläche in unser Auge gelangen.
Licht, das nur bestimmte Wellenlängen hat, sehen wir in der Natur hingegen normalerweise nicht. Das Licht der Sonne besteht aus allen Wellenlängen, die wir sehen können, und dazu noch einigen, die wir nicht sehen können – dem ultravioletten Licht beispielsweise, das bekannt dafür ist, dass man es zwar nicht sieht, bei dauerhafter Bestrahlung damit aber Sonnenbrand bekommt. Draußen sehen wir normalerweise also weißes Licht der Sonne, das sich erst durch den Kontakt mit Gegenständen als eigentlich aus allen sichtbaren Farben bestehend zeigt. Am schönsten natürlich, wenn es auf Wasser trifft und ein Regenbogen entsteht, in dem das gesamte Spektrum nebeneinander gesehen werden kann.
Drinnen ist das anders. Denn Lampen können verschiedene Lichtspektren abgeben. Viele alte Glühbirnen strahlen vor allem gelbes Licht ab. Die meisten neueren Lichtquellen hingegen, von denen viele inzwischen zu unserem Alltag gehören, enthalten höhere Anteile blauen Lichtes. Das gilt für LED’s ebenso wie für Bildschirme von beispielsweise Smartphones und Laptops.
In letzter Zeit gab es vermehrt Artikel in Zeitungen und im Internet, die vor schädlichen Folgen blauen Lichtes warnen. Ist die Sorge gerechtfertigt? Ihr Augenarzt Frankfurt kann sie in der Regel beruhigen:
Grundsätzlich ist es ganz normal, neben anderem Licht auch blaues Licht zu sehen. Direkt schädlich werden kann nur ein direkter längerer Blick in die Lichtquelle, das gilt für LED’s genauso wie für die Sonne. In der Regel lassen die Menschen das von selber sein, auch ohne Aufklärung durch einen Augenarzt Frankfurt. Bedenken sollte man allerdings, dass das blaue Licht in der Sonne durch die Atmosphäre anders gestreut wird als längere Wellenlängen, wie beispielweise rotes Licht. Diese Streuung des Lichtes ist der Grund, warum der Himmel tagsüber blau ist und in der Dämmerung erst andere Farben annimmt.
Das bedeutet auch: Der Körper ist es gewohnt, tagsüber mit blauem Licht bestrahlt zu werden. Abends aber erwartet er eher rotes und gelbes Licht. Befindet er sich dann in einer Umgebung, in der viel blaues Licht ist, geht er davon aus, dass es immer noch Tag ist.
Und darum hält blaues Licht wach.
Dass viele Leute, die ihre Abende vor Smartphone und Laptop verbringen, schlecht schlafen, könnte aber auch daran liegen, dass sie von Mails, Whatsapp ect. gestresst sind. In diesem Fall kann ihnen ihr Augenarzt Frankfurt auch nur raten, sich abends von Computer und Smartphone fernzuhalten und ihnen eine angenehme Nachtruhe wünschen.
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